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Teilgebiet der Medizin: Behandlung älter / alter Menschen bei Krankheiten im höheren Lebensalter. Dabei handelt es sich um einen Mix an Diagnose- und Therapieverfahren aus den Fachdisziplinen Innere , Chirurgie, Neurologie und einer ganzen Reihe weiterer medizin. Teilgebiete mit einem besonderen Krankheitsverlauf. Deshalb ist eine Interdisziplinäre Kooperation zur erfolgreichen Behandlung erforderlich.


Die/der betreffende ÄrztIn selbst heißt Geriaterin, Geriater oder FachärztIn für Altersheilkunde


Die Fortschritte der Medizin seit 1950 haben zu einer Verlängerung der Lebenserwartung geführt. Der Anteil der über 65jährigen Menschen an der Bevölkerung nimmt weiter zu und stellt die Gesellschaft und das Gesundheitswesen vor große Aufgaben. Wichtige Kernthemen sind die typische geriatrische Vorgehensweise in Diagnostik und Therapie, das geriatrische Assessment und die Arbeit im therapeutischen Team sowie die Behandlung der Alterssyndrome und der typischen Erkrankungen im hohen Lebensalter.


Häufige Diagnosegruppen: cardiac failure, ischaemic heart disease, chronic obstructive pulmonary disease, stroke, pneumonia—termed = ‘big five’ diagnoses

Geriatrie ist Differentialdiagnostik[]

In der Geriatrie kommt es sehr oft darauf an, durch eine umfassende Differentialdiagnostik die Ursache(-en) eines Leidens oder einer Einschränkung zu erkennen, auch wenn es/sie nicht mit dem zunächst präsentierten Symptom direkt zusammenhängt.

Geriatrie hat es sehr oft mit Wechselwirkungen im gesamten System des menschlichen Organismus zu tun. Die einzelnen Krankheiten oder Störungen schaukeln sich evtl. gegenseitig hoch (Wechselwirkungen).

Das Auftreten eines bzw. der Verdacht auf ein bestehendes Alterssyndrom erfordert eine umfassende Abklärung (Geriatrisches Assessment). Denn bei einer Verschleppung und schließlichen Dekompensation kann das Grundleiden evtl. nicht mehr behandelbar sein.


Geriatrie Definition[]

Eine ausführliche Definition des Begriffs Geriatrie sind die folgenden „17 Dimensionen geriatrischer Medizin“, erstellt durch die Deutschen Geriatrischen Gesellschaften von 1991: Wissensmodifikation bei allgemein ausgebildeten Ärzten sei dazu erforderlich, Multimorbidität, Risikoerkennung, Senile Demenz, Einwilligungsfähigkeit und Schutz von Rechten, Psychosomatische Zusammenhänge, Hierarchisierung, Rehabilitation, Irreversibilität (Unumkehrbarkeit des Lebensprozeß´), Todesnähe, damit verbundene Polarität, Weiterversorgung gewährleisten, Umfeldbezogenheit, Angehörigenarbeit, Konsiliarwirkungen, Interdisziplinarität und der absehbare Strukturell-organisatorischer Umbruch sind diese 17 Dimensionen.


Wichtige Themengebiete[]

1 Der alte Mensch und die Medizindisziplin Geriatrie 2 Deutschland - Immer älter, immer kränker? 3 Was ist im Alter medizinisch anders? 4 Therapieren oder nicht? 5 Assessment - Messen in der Geriatrie 6 Geriatrisches Assessment in der Hausarztpraxis 7 Versorgung am Lebensende 8 Medikamente 9 Demenz 10 Delir 11 Schwindel, Stürze 12 Alterstraumatologie 13 Inkontinenz 14 Infektionen 15 Durchfall im Alter 16 Gebrechlichkeit, Frailty 17 Gewichtsverlust und Sarkopenie 18 Angst und Depression 19 Schmerz 20 Schlafstörungen 21 Exsikkose und Hyponaträmie 22 Schluckstörungen 23 Skelett, Knochen und Gelenke 24 Herz und Kreislauf 25 Neurologie 26 Lungen 27 Stoffwechselerkrankungen und Hormonsystem 28 Anämie im Alter 29 Haut 30 Magen-Darm-Erkrankungen und Akutes Abdomen 31 Niere 32 Augen, Ohren, Sinnesorgane 33 Zähne und Gebiss

Literatur[]

  • Brocklehurst, JC: Geriatric medicine in Britain--the growth of a specialty. Age Ageing. 1997 Dec;26 Suppl 4:5-8. PMID: 9506426
  • Brocklehurst, JC: The evolution of geriatric medicine. J Am Geriatr Soc. 1978 Oct;26(10):433-9. PMID: 701692
  • Hager, Klaus (Herausgeber); Krause, Olaf (Herausgeber): Geriatrie. Elsevier, 2017
  • Klinische Geriatrie, Lehrbuch: Nikolaus, Thorsten & Becker, Clemens & Oster, Peter & Pientka, Ludger & Schlierf, Günter & Renteln-Kruse, Wolfgang. (2000). Klinische Geriatrie. isbn 978-3-642-59691-9.

Medien, Weblinks[]

  • Wikipedia|Geriatrie

Siehe auch[]

Zu den einzelnen Begriffen[]

Die Beiträge der Geriatrie zum Wissen über das Alter und das Altwerden.

Als Teil der wissenschaftlichen Gerontologie (Alterskunde oder die Wissenschaft über das Altwerden) repariert sie ja nicht nur sondern forscht gleichzeitig über komplizierte Zusammenhänge beim menschlichen Altern. Dabei reflektiert sie auch den Wandel des Altersbildes in der Gesellschaft und bei einzelnen Personen, insbesondere als Patientinnen.

Zielgruppen sind die allgemeine Öffentlichkeit, die Senioren selbst, beruflich mit Senioren befasste Gruppen und die Politik.

Als Medium zwischen Universitäten und Allgemeinheit dienen Zeitschriften (-sbeiträge) Seniorentage und Kongresse.

Zur gerontologischen Forschung zählen die Untersuchung der biologischen Grundlagen des Älterwerdens ebenso wie die Veränderung der sozialen Systeme. Sozialwissenschaften und Demographie bilden Nachbarwissenschaften der Gerontologie. Ziel der Gerontologie ist die Verknüpfung unterschiedlicher Fachbereiche wie Geriatrie, Gerontopsychiatrie, Altenpflege und Sozialarbeit zu einer eigenständigen wissenschaftlichen Disziplin. Es ist eine verstärkte Zuwendung zu pragmatischen Fragestellungen zu beobachten. Auch Disziplinen der Volkswirtschaftslehre bedienen etwa die Frage nach einer optimalen Ausgestaltung des Rentensystems.

Wirtschaftswissenschaftliche Kenntnisse werden aufgrund der steigenden Managementorientierung des Bereiches in Zukunft zunehmen. Beiträge der Altenhilfe (Unterstützung älterer Menschen durch Institutionen), Alterssoziologie oder Gerontosoziologie (Erforschung soziologischer Aspekte), Biogerontologie (Erforschung der biologischen Ursachen), Demographie (Bevölkerungsentwicklung), Geriatrie oder Altersmedizin (Forschung, Diagnose, Therapie und Rehabilitation von Krankheiten im Alter), Gerontopsychiatrie (Diagnose und Therapie psychischer Erkrankungen im Alter), Gerontopsychologie (Erforschung der psychologischen Aspekte), Gerontopsychotherapie (Seelische Unterstützung im Alter - siehe auch Hauptartikel Psychotherapie), Seniorenmanagement (Organisation des Alltags älterer Menschen), Soziale Gerontologie (Sozialarbeit für ältere Personen, Erforschung der sozialen Aspekte) und Anteile der Praktischen Theologie (Gemeindearbeit der Kirchen und theologische Deutung des Alterns)

Die Deutsche Bundesregierung hat dazu bislang sieben Altenberichte veröffentlicht.

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